Die Bewegtbild-Biennale Contour im flämischen Mechelen gehört zu den wichtigsten Treffpunkten der Szene. Bei der achten Austragung steht vom 11. März bis zum 21. Mai ein Thema im Brennpunkt, das sowohl eine lokale als auch eine globale Relevanz besitzt. ?Polyphonic Worlds: Justice as Medium? lautet die thematische Vorgabe im offiziellen Wortlaut. Dabei geht es natürlich um das Verständnis von Gerechtigkeit in einer immer komplexer werdenden Gesellschaft. Gleichzeitig aber erinnert die inhaltliche Vorgabe auch an die Rolle Mechelens im Mittelalter: Zwischen dem 15. Jahrhundert und der Französischen Revolution war der Große Rat das höchste Gericht zunächst der habsburgischen und später der spanischen Niederlande.

Künstler wie Susanne M. Winterling (Berlin), Basir Mahmood (Pakistan) oder Eric Baudelaire (USA) entwickeln mehrstimmige, also polyphone Positionen die dazu einladen, sich mit dem Thema zu befassen. Als Kuratorin konnte Natasha Ginwala (Indien) gewonnen werden, die im laufenden Jahr auch als beratende Kuratorin bei der documenta 14 in Kassel Erscheinung treten wird.